Steingarten – Abschied von meinem Steingärtli

Es ist an der Zeit, das alte Jahr loszulassen – und ebenso das kleine Steingärtli, das mich lange begleitet hat.

Vielleicht fragst du dich, warum?
Beim ersten ist es offensichtlich: Das Jahr 2024 neigt sich seinem Ende entgegen. Unaufhaltsam schreiben wir die letzten Kapitel, setzen die letzten Schritte und verabschieden uns langsam von allem, was dieses Jahr geprägt hat.

Dieses Loslassen vollzieht sich in mir heuer mit einer tiefen Ruhe, Stille und Dankbarkeit – in einem sehr intimen Rahmen. Denn vieles habe ich geschafft – und vieles hat mich geschafft. Oder vielleicht treffender gesagt: Vieles hat mich gelehrt, gefordert, mich geformt wie kein anderes Jahr zuvor. Es hat mich aber auch auf eine ganz besondere Weise zugleich stärker und verletzlicher gemacht.
Und so paradox, wie dieser letzte Satz dir jetzt erscheinen mag – genau so komplex und widersprüchlich können Gefühle und Situationen sich im Leben manchmal zeigen.
Und wisst ihr was? Genau das ist das Schönste und Lebendigste, was es gibt.

Lebendig!
Denn genau das ist es, was das Leben ausmacht: der Odem, der Lebenshauch, der Spiritus, das Chi, die Dynamis – die Kraft, die uns bewegt, die dich bewegt, die mich bewegt. Die Kraft, die es uns ermöglicht, alles zu erleben – von der tiefsten Trauer bis hin zur stärksten Stärke.
So viele unzählige lebendige Lebensmomente darf ich mitnehmen.
Danke, 2024!

Lebendig!
Deshalb ist nun auch der richtige Zeitpunkt gekommen, mein Steingärtli hinter mir zu lassen. Schon seit einiger Zeit spüre ich diesen Impuls in mir. Es ist an der Zeit, diesem Gefühl zu folgen und ihm den Raum zu schenken.

Lebendig!
Bist du gespannt, was auf das Steingärtli folgt?
Eins ist sicher, das bin ich auch - gespannt! 😉
Was ich aber jetzt bereits weiß: Das "Lebendige" sammelt alle seine Kräfte in der Stille und Ruhe... Es sät die Samen für das "neue" Jahr.
Dies geschieht heuer etwas früher als sonst!
Eigentlich ist es aber nie zu früh oder zu spät – sondern immer genau der richtige Zeitpunkt! Ich schreibe und meine hier natürlich die Rauhnächte. Sie sind heutzutage ja zu einer regelrechten Mainstream-Tradition geworden, doch in ihrem Ursprung haben sie nichts mit dem "da draußen" zu tun – nicht mit Leistung, nichts mit Müssen oder einer Abfolge von Themen an einem bestimmten Wochentag.
Es geht ums Sein, Wahrnehmen und Stillwerden – um geschenkte Zeit!
Diese besondere Zeit wahrzunehmen und zu erspüren, ist für mich alles andere als selbstverständlich – es berührt mich auch dieses Mal wieder, eigentlich immer wieder aufs Neue. Es ergreift mich in den tiefsten Tiefe meines Seins und lehrt mich große Demut!

Während ich also die Samen der Zukunft setze, ganz still und leise werde, bleibt mir nur noch eins:
Danke zu sagen!

Ich bin echt und ehrlich überwältigt von dieser Dankbarkeit, diesem Vertrauen, das du mir entgegenbringst!
Ich bin überwältigt, wie lebendig meine Räume (und Gärtli!) durch eure Geschichten gestaltet wurden...
Ich bin erfüllt von so vielen stillen und leisen Momenten...
Ich bin dankbar für so viele unglaublich tiefeehrliche und berührende Gespräche...
Danke für sooooo viel Vertrauen!

Ich wünsche dir, dass du ebenfalls unzählige Samen säen kannst, die dich mit Hingabe erfüllen, dass sie auf nährenden Boden fallen, sich tief verwurzeln und anschliessend in leuchtenden Farben dein Herz erhellen, während die Pflanzen dich mit sanfter Kraft durch die kommenden Monate begleiten.

Das wünsche ich dir aus tiefstem Herzen,

Andrea